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Di, 17. September 2024

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Uran für Moskau

Uran für Moskau

 von Rainer Karlsch

ISBN: 978-3-86153-427-3
Systematik: S 100
Verlag: Berlin : Links
Erscheinungsjahr: 2007
Schlagworte:
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S 100
REGIONALES
Karlsch, Rainer:
Uran für Moskau : die Wismut - eine populäre Geschichte / Rainer Karlsch. - 2., durchgesehene Auflage. - Berlin : Links, 2007. - 276 Seiten : Illustrationen

ISBN 978-3-86153-427-3 gebunden EUR 14,90

WISMUT / BERGBAU / GESCHICHTE ; WISMUT / BERGBAU / SANIERUNG ; URANBERGBAU ; ERZGEBIRGE / BERGBAU / GESCHICHTE ; BERGBAU / ERZGEBIRGE / GESCHICHTE ; DDR / WIRTSCHAFT
B 232.1
Den Atomwaffenplänen der UdSSR nach dem Zweiten Weltkrieg mangelte es vor allem an der Grundlage: Uran. Da sich Uranvorkommen in der sowjetischen Besatzungszone fanden, wurde 1947 im Erzgebirge die Wismut AG gegründet. Das Unternehmen wuchs rasant und war Ende der 1960er Jahre der drittgrößte Uranproduzent der Welt. Die SDAG Wismut hatte sich zu einem Staat im Staate mit weitgehend autarken Strukturen, ausgebautem Sozialsystem und einer hoch motivierten Belegschaft entwickelt. Nach 1977 geriet der Uranbergbau jedoch in die Krise. Landschaften und Siedlungen waren rücksichtslos dem Bergbau geopfert worden, tausende Bergleute an Lungenkrebs und Silikose erkrankt. Auch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 rüttelte die Öffentlichkeit wach. Die DDR-Führung beklagte sich in Moskau außerdem wegen steigender Kosten. Dennoch beendete erst 1991 ein Vertrag zwischen Sowjetunion und Bundesrepublik die Tätigkeit der Wismut AG. In die Sanierung ihrer Hinterlassenschaften flossen bis 2006 rund 6,5 Milliarden Euro. Rainer Karlsch erzählt die Geschichte des Uranbergbaus in Ostdeutschland und spannt dabei den Bogen vom vereinzelten Pechblende-Abbau im späten 19. Jahrhundert über die industrielle Großproduktion bis zum Niedergang der SDAG Wismut. Der Kalte Krieg als Antrieb für den rigorosen und umfangreichen Abbau bleibt dabei ebenso im Blick wie das eigene Sozialgefüge des Unternehmens. Der Band leistet mit der Problematisierung der Langzeitfolgen für Menschen und Umwelt auch einen wichtigen Beitrag zur anhaltenden Diskussion über die Zukunft des Uranabbaus.